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SPRUCH DES TAGES

Veröffentlicht auf von G. Weber

Spruch des Tages:

Jeden Tag ein neuer Spruch, vielleicht auch einer der gefällt.
Oder vielleicht habt Ihr einen besseren Spruch für diesen Tag.

Spruch für 14.02.09:

Gestern war er der Held meiner Träume,
heute ist er mein Ehemann! 

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DER WOLFMANDA - aus dem Salzkammergut

Veröffentlicht auf von G. Weber

DER WOLFSMANDA - aus dem Salzkammergut

(Da ich vorhabe einen 2. Teil zu schreiben über Findelkinder, Hetzer, Liebe, Menschenjagd und Mord, möchte ich den 1. Teil noch einmal veröffentlichen - sollte ich nur eine positive Rückmeldung haben, schreibe ich den 2. Teil, ansonsten sollte ich es ja lieber bleiben lassen?!)

"Geh Maria, i muß nu aufi auf de Alm, de Viacher füttern."

sag ich zu meiner Frau.

Sie sitzt beim Kachelofen, schaut mich fragend an: "Muaß des sein, es wird ja glei finsta", steht auf und gibt mir einen Kuss. "Wasst eh, da Wolfsmanda......."

"Ah, es wird schon nix passiern, des is ja nur a Rederei", schon geh ich zur Kammer und hole mir den Rucksack mit den Kastanien.

Bei mir denk ich mir:

"Es is ja eh nur a Sage, der Wolfsmanda. Vor hunderten von Jahrn, habms als Wilderer dawischt und daschlagn, soll zwa Meta groß gwesen sein. A wilda Hund, jede Jungfrau sollt a bsucht habm. Wen erm aner net passt hat, hat er erm gstellt und bsiegt. Er soll aber unschuldig gwesen sein, nur se wolltn erm weghabm, de junga Burschn im Dorf. Seither soll er sein Unwesen treibn, bei uns im Salzkammergut. Genaua gsagt im Saurüsselberg. Der Berg hinterm Haus."

Schon hab ich meinen Rucksack geschultert, Maria umarmt mich noch, macht Sie sonst kaum. Einen warmen Jancker, Bergstiefel, den Flachmann, den Hut, alles hab ich dabei.

Dann gehts los, hinaus aus der Tür.

Es liegt Schnee. Bitterkalt ist`s draußen. Reif liegt auf den Ästen der Bäume.

Der Weg führt anfangs, entlang der Straße.

Nebel fällt vom Berg herein. Alles milchig traurig.

In den einzelnen Häusern gehen die Lichter an. Man sieht sie nur schemenhaft.

Ich marschiere flott dahin, bald kommt die Dämmerung. Man sieht schon nur mehr von einer Schneestange bis zur nächsten.

Nun geht`s hinein in den Saurüsselwald. Alles ist weiß, leicht angezuckert mit Schnee oder Rauhreif. Der Rest ist grau.

Zwischen halbhohen Fichten führt der Weg steil den Berg hinauf.

Durch die vielen Bäume wird es schon richtig finster. Ab und zu hört man einen Vogel wegfliegen. Der Schnee knirscht unter den Füßen, bei jedem Schritt.

Unheimliche Dunkelheit, ich gehe schneller.

Da hör ich es. Schon öfters hab ich es des späten Abend`s gehört.

Ein markerschüttender Schrei. Es hört sich an, als würde einem bei lebendigen Leib die Haut abgezogen. Erschrocken bleib ich stehen. Was war das? Soll ich umdrehen?
Die Schreie werden weniger, immer längere Abstände dazwischen. Es hört auf.
Wahrscheinlich ein jagendes Tier mir seinem Opfer.

Ich gehe weiter, die Tiere brauchen das Futter.
Die Dämmerung ist gekommen, der Nebel noch stärker.
Schemenhaft die Bäume, dämonisch tauchen sie auf aus dem Nebel, links unten liegt der Zwergenwald.
Es geht nun quer durch den Wald, beim Hexenhaus vorbei. Alt und verfallen, an manchen Tagen sieht man ein einzelnes Licht brennen. Es soll eine alte, gebeugte, sehr menschenscheue Frau in dem Haus leben. Daher nennen es die Einheimischen das Hexenhaus.
Heute brennt kein Licht im Haus. Man hört nur das Wasser aus dem kleinen Hausbrunnen, plätschern.
Beim Haus vorbei in den Buchenwald. Die Bäume sieht man nur mehr sehr vereinzelt, der Nebel ist zu stark, dicke Buchen, über 100 Jahre alt. Die Sträucher dazwischen schauen aus wie Gestalten, Figuren wie Menschen. Gespenstig.
Es knirscht links und rechts im Gebüsch. Man schaut auf, wahrscheinlich eine Hasenfamilie oder so was. Schneller, immer schneller gehts den Berg hinauf.
Durch die Schlucht beim Eisfall vorbei, welche total mit Nebel angefüllt ist zum Eissee.
Ich denk mir noch "übern Eissee werd i heut drüberlaufn, is eh schon zugfrorn".
Da kommt mir vor als ob zwischen den Bäumen, die man noch sieht, etwas hin und her gehuscht ist. Ich bleib stehen. Steh aber schon in der Schlucht.
Ich schau genauer, kann aber nichts erkennen, was es ist.
Will schnell weiter in die Schlucht einsteigen.
Schon ist`s passiert.
Da spür ich einen Schlag auf den Kopf.......

Ich weiß nicht, wieviel Zeit vergangen ist, wahrscheinlich war ich bewußtlos.
Kurz bekomme ich mit, daß ich am Boden mitgeschleift werde. Schemenhaft sehe ich noch, es zieht mich eine große Gestalt. Doch dann bin ich schon wieder geistig weggetreten. Erst später wache ich auf.

Es ist warm, hell um mich. Ich sitze an einer Feuerstelle, mein Kopf und die Augen sind eingebunden. Verkrustetes Blut an den Wangen. Ich muß verletzt sein.
Durch den Verband sehe ich nur das Licht der Flammen durchscheinen und einen Schatten......sonst nichts. Der Kopf brummt noch.
Der Schatten spricht nichts. Er gibt mir nur einen Becher zu trinken.
Zwetschgenschnaps. So sitze ich da. Armselig. Will mir den Verband herunter reißen.
Meine Hände sind zusammen gebunden, es geht nicht. Was ist passiert?
Der Schatten rempelt mich an, wahrscheinlich soll es heißen, geht es wieder.
Schon schnappt mich jemand und trägt mich auf seinen Schultern.
"Des muß a Riese sein" denk ich mir noch.
Er trägt mich, ich weiß nicht wohin. Es ist schrecklich!
Ich verlier das Bewußtsein.

Als ich die Augen wieder aufschlage, sehe ich meine Frau, über mich gebeugt, kniet Sie vor mir. Sie hat mir den Verband von den Augen genommen.
Sie hat mich schon gesucht, hat sich Sorgen gemacht, da ich stundenlang nicht aufgetaucht bin. Ich liege, wie ein Bündel zusammengeschnürt, auf der Straße vor dem Haus. So hat Sie mich gefunden.
Maria ist froh, Sie hilft mir und stützt mich zum Haus.
"Was is passiert, was war los? War`s leicht gar da Wolfsmanda?? fragt Sie.
"Ma hab i ma Sorgn gmacht". Schon sind wir im Haus.
Ich streich Ihr übers Haar und sag zu Ihr "Na, Na i bin nur gstürzt, es war net der Wolfsmanda, is ja nur a Sage, bin nur gstürzt, hat ma aner gholfn und der hatt mi so bled anbundn ghabt, wia wann i verschnürt gwen warad" und "es geht eh schon wieda."
Innerlich denk ich mir "Hab Glück ghabt, nach da Sage solln alle de den Wolfsmanda sehn und überlebn, 50 Jahr Glück habn in ernan Lebn."
Ich bin mir sicher, es war der Wolfsmanda, aber ich wollte niemand erschrecken.

Am übernächsten Tag bin ich mit meiner Frau, am hellichten Tag, bei Sonnenschein, rauf zu den Tieren gegangen. Die Tröge waren alle voll mit Kastanien.
"War`s da Wolfsmanda?"

G. Weber


Veröffentlicht in Geschichten

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OHREN VORSICHTIG REINIGEN

Veröffentlicht auf von G. Weber

OHREN VORSICHTIG REINIGEN

Wer Ohrenschmalz entfernen will, kann damit die Sache noch verschlimmern.
Stochert man nämlich mit dem Wattestäbchen im Ohr, werden die Absonderungen oft noch tiefer hinein gedrückt.
US-Mediziner empfehlen im "Harvard health letter", einen Baumwoll-Wattebausch mit ein paar Tropfen sauberem Wasser zu beträufeln, den Kopf zur Seite - mit dem betroffenen Ohr nach oben - zu neigen und eine Minute lang vorsichtig aufs Ohr zu drücken, bis die Absonderungen durchtränkt sind.
Dann den Kopf zur anderen Seite neigen und die Flüssigkeit abfließen lassen.
Am besten ist jedoch einen hartnäckig verstopften Gehörgang vom HNO-Arzt reinigen zu lassen.

(aus der Krone v. 060209)

Veröffentlicht in Gesundheit

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Menschliche Unvernunft

Veröffentlicht auf von G. Weber

Menschliche Unvernunft

Ich möchte heute eine Ausnahme machen, normalerweise schreibe ich nicht über mein Leben.
Heute möchte ich aber über meinen gestrigen Tag schreiben.

Gestern bin ich von der Arbeit nach Hause gefahren. Mein Weg führt durch die Kleinstadt.
Ich mußte noch schnell ein Rezept für Tabletten, für meine kranke Mutter, besorgen. Daher das Auto etwas außerhalb vom Zentrum der Stadt am Parkplatz abgestellt.
Dachte mir bin ja gleich in zwei Minuten wieder da. Lassen ich ausnahmsweise das Parkticket sein.
Schnell zum Arzt gehastet, Rezept geholt.
Dachte mir, ach was soll`s, die hundert Meter zur Apotheke gehen sich noch aus, werd`schon kein Strafmandat bekommen. Schnell zur Apotheke.
Die Apotheke war zugesperrt. Ach, was soll`s. Ich muß noch zur Bank, Geld für meine Mutter holen (habe nur am Freitag die Möglichkeit).
Zurück zum Auto gehen? Dann mit dem Auto wieder in`s Zentrum fahren oder die 3 Minuten zur Bank weiter gehen? Ach was soll`s. Ich bin doch eh` ein innerlicher Grüner, man soll ja nicht jeden Meter mit dem Auto fahren. Das geht sich schon noch aus.
Schnell zur Bank. Geld geholt.
Rückweg, vielleicht sind alles zusammen bisher 8 Minuten vergangen.
Ach was soll`s. Der Bürgermeister meint wir sollen die Innenstadt beleben, daher sollen wir
Einheimischen in der Innenstadt einkaufen. Ein paar Sachen sollte ich meiner Mutter mitnehmen. Ach was soll`s.
Fahr ich nicht ins Einkaufszentrum etwas außerhalb des Zentrums, kauf ich auf dem Gehweg zurück schnell die paar Sachen. Rein in`s Geschäft.
Treffe ich zwei alte, schon lange nicht mehr gesehene Arbeitskolleginnen, aus früherer Zeit.
Ich merke Sie freuen sich. Ich auch!
Wir beginnen ein Gespräch. Die liebe Frau erzählt mir das Ihr Mann vor kurzem, nicht sehr alt an Krebs gestorben ist. Er mußte sehr leiden. Von der falschen Reaktion so manchen Arztes. Sie hatte Tränen in den Augen. Sie tat mir leid. (am liebsten hätte ich Sie in den Arm genommen, aber das tut man ja nicht).
Sie erzählte mir, dass Ihr Mann Ihr geraten hat, nach dem Tod sich einen neuen Partner zu suchen. Von den hohen Begräbniskosten. Ich hörte zu, wußte nicht recht, was ich sagen sollte. Meinte nur "...die Zeit ist der beste Freund.....und...denke, man muß es erst verarbeiten, die Zeit wird die Wunden heilen". Aber ich war überfordert. Ich hörte zu.
Vielleicht wollte Sie auch nur das ich zuhörte.
Nach gut 15 Minuten, verabschiedeten wir uns. Ich war Traurig.
Schnell kaufte ich fertig ein. Zurück zum Auto.
Ohje, ein Strafmandat. Ich hatte momentan einen solchen Zorn.
(Vielleicht war es auch nur die vorangegangene Unfähigkeit, richtig zu trösten)
Auf jeden Fall, ich platzte fast. Ging zurück, wollte auf die Gemeinde.
Richtung Bürgermeister. Angekommen, ging ich die Treppen hinauf, zornig, geladen.
War aber vielleicht innerlich froh, dass niemand da war.
Treppen wieder hinunter. Beim runtergehen mrmelte ich noch "bringt ja nichts".
Eine Frau, wahrscheinlich eine Sekretärin, kam gerade die Treppen herauf.
Beim Vorbeigehen sagte ich noch halblaut: "Richtens den Bürgermeister aus: Innenstadt einkaufen, nie wieder! Nie wieder!" und zerriß demonstrativ den Strafzettel.
Sie lächelte nur. (Wahrscheinlich dachte Sie sich, welcher "Koffer" ist das).
Ich ging zurück zum Auto. Beim hinaus fahren aus der Stadt, sah ich noch den Polizisten, den Täter. Beim Vorbeifahren, zeigte ich Ihm noch demonstrativ den Stinkefinger, aber so dass er es nicht sehen konnte.
Zuhause angekommen, erzählte ich es meiner Frau. Sie sagte, dass kannst Du nicht machen. So ein Blödsinn. Das kost ja noch mehr als wie wenn Du es gleich bezahlt hättest.
(Sie hatte Recht!) Aber ich sagte: "Nie und nimmer werd`ich das bezahlen."

Sie sehen auch in einem ruhigen, emanzipierten, ausgeglichenen Mann, sozusagen ein harmloses Landei, steckt ein bißchen der männliche Chauvinismus und die Unvernunft.

Man stelle sich vor, 8 Milliarden Menschen auf der Erde und jeder würde wegen solcher Kleinigkeiten einen "Baum" aufstellen. Nicht schön.

PS. So wie ich mich kenne, wird die Geschichte so weitergehen. Ich werde wahrscheinlich ganz vernünftig das Strafmandat bezahlen. Meiner Frau sagen, Sie hat Recht. Den Bürgermeister doch wieder wählen und auch wieder in der Innenstadt einkaufen gehen, weil`s ja vernünftig ist.
Und sogar der Polizist ist mir ja gar nicht so wider.

So das reicht. Haben Sie wirklich bis zum Ende durchgehalten, gratuliere ich Ihnen und viele Grüße ein hoffentlich aus seinen Fehlern lernender!



Veröffentlicht in Wir arbeiten daran

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Jimmy ist nicht mehr

Veröffentlicht auf von G. Weber

Jimmy ist nicht mehr

Er war so sagt man, eine gescheiterte Existenz.
Lebte von Almosen. Hatte nichts. Keine Chance neu zu beginnen.
Die Tage waren für Ihn ein Überlebenskampf.
Die Nächte, oft im Delirium, um die Sorgen zu vergessen.
Wenn`s kalt wurde, machte er sich aus weggeworfenen Kartons, ein kleines Schlafzimmer.
Doch dann, ein kleines Wunder.
Er bekam oder nahm sich ein kleines Wartungshäuschen. So riesengroß wie das kleinste Schlafzimmer.
Im Sommer richtete er sich einen kleinen Platz vor seinem Häuschen her. Er kam so richtig ins schwitzen.
Er hatte auf einmal einen Liegestuhl. Wir schauten Ihm oft zu wie er da im Liegestuhl saß.
Er war stolz auf sein Häuschen. Wir freuten uns mit Ihm.
Die Sonne scheinte, ein Baum gab Ihm ein wenig Schatten.
Er hatte eine Pfeife und er genoß das Rauchen. Den Moment.
Wir sahen uns in diesen Momenten etwas leid, wir mußten arbeiten.
Er hegte und pflegte sein Plätzchen.
Es kam der Herbst, der Winter. Es wurde kalt.
Er hatte öfter Freunde eingeladen. Die Kälte wurde mit Alkohol
bekämpft.
Er hatte keine Heizung.
Eines morgens, die Sonne scheinte. Es war eine klirrende, kalte Nacht vorher gegangen.
Man hörte es schon beim Kommen.
"Weißt Du es schon....,
der Jimmy ist tot. Erfroren. Heute Nacht."
Ich denke er hatte noch einen sehr schönen Sommer und ich denke, es wird Ihm besser gehen.
Es gibt eine ausgleichende Gerechtigkeit.
Jimmy mach`s gut!

G. Weber

Veröffentlicht in Jimmy ist nicht mehr

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STATISTIK AUSTRIA - 50 % SCHEIDUNGEN

Veröffentlicht auf von G. Weber

STATISTIK AUSTRIA - 50 % Scheidungen

Zur Zeit werden 50 % aller eingegangenen Ehen in Österreich geschieden!
Das durchschnittliche Heiratsalter der Frauen ist von ca. 21 Jahren in den 60er Jahren auf über 28 Jahre gestiegen. Gleichzeitig sind die Kinderzahlen in dieser Zeit überproportinal gefallen.

Ist die Ehe noch zeitgemäß?
Ein Auslaufmodell?
Sind nur mehr Lebensabschnittpartner gefragt?
Ist es die Emanzipation der Frauen?
Ist es die Kirche? Der Glaube?
Sind es die kinderlosen Paare?
Ist der Mensch überhaupt zu einer lebenslangen monogamen Beziehung imstande?
Gibt es zu viele Verführungen?
Sind es die Medien?
Welche Vor- und Nachteile entstehen in der Gesellschaft?
Ist es überhaupt für die Gesellschaft sinnvoll?
Machen wir uns alle zu viel Stress?
Sind unsere Erwartungen zu hoch?
Wollen wir es überhaupt noch?

Schreiben Sie Ihre Meinung, es würde mich sehr freuen.

Noch ein kleiner Scherz, da ich es nicht lassen kann:

Die Liebesbeziehung ist der Versuch, zu zweit mit Problemen fertig zu werden, welche man alleine nie gehabt hätte.



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Walter - DIE WAHRE GESCHICHTE

Veröffentlicht auf von G. Weber

Walter - DIE WAHRE GESCHICHTE


Er, saß an der Theke.
Alleine, unscheinbar mit Brille auf der Nase.
Das Lokal war voll, alle unterhielten sich, hatten Spaß, kokettierten, unterhielten sich.
Es war ein lautes summen im Lokal. Fast Musik.
Er, hatte nur sein Glas. Drehte es. Fuhr am Rand entlang.
Trank in kleinen Schlücken.
Nur der Barkeeper, nahm Notiz von Ihm, wenn das Glas wieder leer war.
Der, erzählte seine Geschichten, seine Erfolge, Höhepunkte seines Lebens und füllte die Gläser nach.
Holte Gläser aus dem Geschirrspüler.
Jedesmal, wenn er es machte, stieg der Dampf aus der Maschine auf.
Das Glas seiner Brille lief an, beschlagen wie eine Nebelwand. Es scheinte als störte es Ihm nicht.

Die Tür des Lokals ging auf, ein Luftzug hauchte durchs Lokal.
Das Summen verstummte, alle hoben die Köpfe, alle starrten zur Tür.
Eine Dame, eine Dame von Welt kam die Treppen herunter.
Man spürte die Neugier.
Der Weg wurde freigemacht. Es war still.
Wo geht Sie hin?
Langsam, mitten durchs Lokal, schreitet Sie zur Theke.
Und da stand Sie, schaute nach links und nach rechts.
Da sah Sie Ihn.

Neugierig von der Stille, wischte er sich über die beschlagene Brille.

Da sah er ein Wesen, wie er es noch nie gesehen hatte.

Eine Frau, eine Anmut, ein Strahlen, ein Licht um Sie herum.

Er war verlegen, trotzdem konnte er seinen Blick nicht senken.

Und...........dieses Wesen sagte zu Ihm. Ja zu Ihm.

"Ist hier noch ein Platz frei?"

Er brachte kaum etwas über die Lippen aber das "Ja" war in seinem Gesicht zu lesen.

Das Wesen, diese Frau nahm Platz neben Ihm.

Die Sonne ging auf.

Sie spürte die Magie, fühlte sich zu Ihm hingezogen.

Er wußte es nur noch nicht.

Die zwei saßen da wie auf einer Bühne, im Scheinwerferlicht. Rundum war es dunkel.

Es war Magie, eine Einheit, die sich niemand zu stören, traute.

Auch nicht die mutigsten, der Gockel im Lokal.

Solche funkensprühende Momente, wie ein Lotto-Sechser.

Der Barkeeper schenkte einen Drink für die Dame ein. Sein "auf Kosten des Hauses", ging unter.
Sie stießen Ihre Gläser an, ohne ein Wort miteinander gesprochen zu haben.
Schauten sich in die Augen.
Er fragte: "Wie heißt Du?"
"Sally". "Sally", wiederholte er, mit einer Melodie in der Stimme.
"Meine Name ist Walter."
Das Eis war gebrochen, eine Unterhaltung begann.
Es war ein hin und her der Worte, welche aufgesaugt wurden. Sie bemerkten nicht dass die Stunden vergingen.
Sally sah auf die Uhr, erschrack, stand auf beugte sich zu Ihm.
"Es tut mir leid, ich muß weg."
Sie nahm noch einen Stift aus Ihrer Tasche und schrieb auf eine Serviette Ihre Telefonnummer.
"Ruf mich an. Bitte", und gab Walter noch einen gehauchten Kuss auf die Wange.
Ganz zart, berührten Sie sich. 
Schon verschwand Sie aus dem Lokal.
Walter war überrascht, momentan starr aber er spürte noch den Kuss und der Duft.
Dieser Duft...es war der schönste Duft seines Lebens.
Er war glücklich. 
So glücklich wie noch nie!

Er zahlte, zog seine Jacke an und schwebte wie auf Wolken aus dem Lokal.
Er wollte nicht heimfahren.
Sondern gehen. in die Pfützen springen, auf Tonnen klopfen. Das Glück hinausschreien.
Es war schon fast Morgendämmerung, ganz leichter, angenehmer Regen.
Walter im Glückstaumel.
Plötzlich torkelte, von links ein Fremder in seine Arme.
Der Fremde hatte eine klaffende Wunde am Kopf.
Das Blut war über das ganze Gesicht verteilt. Er brauchte Hilfe.
Sofort nahm Walter den Mann, der vermutlich gerade gestürzt war, in die Arme und setzte Ihn anlehnend an eine Hausmauer.
Walter wischte den Fremden das Blut von der Stirn.
Sirene, Blaulicht die Rettung war sofort da, der Mann war versorgt.
Walter konnte weiterziehen.
Seine Seele war nicht betrübt.
Erst zu Hause als er die Haustüre aufsperren wollte, merkte er es.
"Die Serviette, die Telefonnummer.........das Blut......."
"Oh nein, Oh Gott..... ich muß zurück........


Zur selben Zeit.
Sally hatte in den Stunden vergessen, daß Sie einen wichtigen Arzttermin frühmorgens hatte.
Es war ein sehr wichtiger Termin beim Arzt.
Sie hatte es lange aufgeschoben. Aber nun mußte es sein.
Sie war heiter, noch in Gedanken an den Vorabend. Diese wunderbare Unterhaltung, die Vorfreude auf einen Anruf.
"Haben Sie einen Termin" fragte die Arzthelferin des Facharztes.
"Ja, meine Name ist Sally....., ich komme wegen des Befundes."
"Bitte nehmen Sie Platz, ich sag Ihnen Bescheid."
Sally hatte schon längere Zeit Probleme mit Ihrem Jochbein.
Es kam Ihr so vor als drückte das Jochbein nach oben, zeitweise hatte Sie schon heftige Schmerzen.
In Gedanken schweifend zwischen Walter und dem Arzt, hörte Sie die Stimme, "Frau Sally ...., Sie sind die Nächste."
Sie klopfte an die Tür und ging in das Arztzimmer.


Der Arzt, ein Facharzt. Eine vertrauenserweckende Person, kam Ihr entgegen, begrüßte Sie und bat Sie Platz zu nehmen.
Sally war gespannt, wie der Befund ausgefallen ist.
Der Arzt sprach zu Sally: "Nehmen Sie sich Zeit und hören Sie mir gut zu, es ist wichtig. Da es doch etwas komplizierter ist als ich mir zuerst dachte."
"Sie haben in Ihrem Gesicht eine sehr seltene, aber korrigierbare Krankheit.
Ihr Jochbeinknochen wächst. Das ist sehr außergewöhnlich. Das heißt, er wächst und drückt gegen den Gehörgang. Es wird in kürzester Zeit das Gehör beeinträchtigt und des weiteren das Gehirn beschädigt. Es gibt die Möglichkeit einer Operation um Ihnen diese Qual zu ersparen. Es ist kein einfacher Eingriff, aber es gibt eine 95 % Chance
es zu heilen."
Sally war perplex in Ihrem Sessel versunken. Sie hatte überhaupt nicht damit gerrechnet.
Nach einer längeren Pause, fragte Sie nach und der Arzt erklärte ihr die Operationsdetails. Und Sie sollte die Operation gleich machen, es war höchste Zeit.
Auf Ihr Bedenken, erklärte er Ihr auch, daß er diesen Befund, mit einigen anderen Experten besprochen habe, da er so außergewöhnlich sei.
Der Termin könnte schon morgen früh sein. 
Sally dachte "Wieso ich, wieso jetzt, was soll ich machen?"
"Lassen Sie mir Zeit ich gebe Bescheid," Sally verabschiedete sich mit dem Versprechen noch heute Bescheid zu geben.

Sally fuhr verwirrt nach Hause. Sie rief Ihre Mutter an, Ihr beste Freundin, fragte Sie um Rat.
Alle sagten Ihr "Sie solle es machen."
Ach Sie wollte Walter hören, doch dieser meldete sich nicht.
"Vielleicht schläft er sich aus" dachte Sie.
Spätabends faßte Sie einen Entschluß.
Ich werde es machen, gehe in`s Spital und lasse mich operieren.
Sie war sicher, es ist das Richtige!
Ein Anruf beim Arzt und der Termin für morgen früh war fixiert.

Walter war zurückgelaufen und suchte die Serviette.
Er fand sie, doch sie war aufgeweicht vom Blut, vom Regen. Es war nichts mehr zu erkennen. 
Er war enttäuscht, aber er wußte, Sie wird wiederkommen.
Sie hatten soviel geredet, über alles. Aber es waren keine Fragen, wie alt, wo wohnst Du, was arbeitest Du. So hatte er keinen Anhaltspunkt, außer das Lokal.
Er nahm sich vor am Abend im Lokal auf Sie zu warten. Vielleicht kennt Sie auch der Barkeeper.
Dieser Tag wird lange dauern, bis es Abend wird....!

Er konnte es nicht mehr erwarten. 
Beendete die Arbeit vorzeitig. Er hatte es eilig.
Zuhause suchte er die schönsten Hosen, das Lieblingshemd, die Schuhe wurden auf Hochglanz gebracht. Dann war er selbst an der Reihe.
Sonst nicht eitel, verbrachte er jetzt sehr viel Zeit vor dem Spiegel.
Aber er wollte den besten Eindruck machen.
Dann machte er sich auf dem Weg.

Er war so ziemlich der erste Gast im Lokal.
Er setzte sich, bestellte und wartete in freudiger, etwas nervöser Erwartung. Er saß da, wartete, schaute jedesmal wenn die Eingangstür aufging.
Leider wieder nicht. Dann sah er, der Barkeeper von gestern begann mit seiner Arbeit. Er mußte Ihn fragen. Doch, dieser meinte "ja ich kann mich errinnern, aber nein ich kenne Sie leider nicht" achselzuckend arbeitete er weiter.
Walter wartete, mit der Zeit wurde aus der Freude schon leichte Trauigkeit.
Trotz des vollen Lokales, fühlte er sich alleine.
Er fragte noch den einen oder anderen ob er sich errinnern kann, ob sie Sally kennen.
Da saß er, versank langsam in seinem Elend. Die Stunden vergingen, niemand kam.
Sehr traurig machte er sich auf den Heimweg.

Doch er gab nicht auf, jeden Tag besuchte er das Lokal. Er machte sich auf die Suche.
Durch Zufall bekam er nach ein paar Tagen einen Tipp und machte Bekanntschaft mit Sally`s ehemaligen Liebhaber. Es war eine Achterbahn der Gefühle. Dieser redete viel, aber sehr viel von sich selbst. Nur nebenbei bemerkte er dass er keinen Kontakt mehr hat und nur von seinem Vorgänger eine Adresse hatte.  
So wurde Walter ein Wanderer in Sally`s Vergangenheit. 
Schnell merkte er es waren Großteils schöne Männer. Welche aber fast durch die Bank selbstverliebt, egoistisch, weinerlich neurotisch waren. 
Sie verzählten Ihm alles über Sally aus Ihrer Sicht. Er bekam jede Menge Selbstverliebtheit, Größenwahn, aber auch  Bettgeschichten in voller Breitseite ab.
Welcher Mann hält das schon aus?
Es war zum verzweifeln, er wollte schon aufgeben.
Suchte Trost im Alkohol, wollte sich ablenken, aber in seinen Gedanken kehrte immer wieder Sally zurück.
Walter fing sich wieder und suchte weiter.
Diese Typen wußten aber alle nicht, wo Sally zur Zeit wohnt oder arbeitet.


Sally stellte sich den Operationstermin. Ihre Mutter stand Ihr bei.
Walter ging Ihr aber trotzdem nicht aus dem Kopf.
Die Operation verlief mit Komplikationen.
Nach einigen Tagen wurde der Verband zum erstenmal entfernt.
Sie konnte sich zum erstenmal im Spiegel sehen. 
"Oh, Gott" Der Schock im Spiegel war sehr groß.
Ihr Kopf war aufgeschwollen, rot, Blut unterlaufen in der rechten Gesichtshälfte.
"Wie schau ich aus? Wird das wieder?"
Der Arzt beruhigte Sie. Das die Gefahr vorbei ist und die Schwellungen und Farbflecken wieder verschwinden werden. Einzig die Narbe wird bleiben.
Diese könnte man nach einiger Zeit kosmetisch verschönern.
Das einzige Problem, Sie müssen noch länger bei uns in Behandlung bleiben.
Wird es so sein?
Selbstzweifel, das Aussehen, es war zum Verzweifeln.

In den nächsten Tagen, dachte Sie oft an Walter, verwarf Ihn in Gedanken, war wütend und dachte doch wieder an Ihn. 
Die Weihnachtszeit stand schon knapp bevor. Sie hoffte noch vor Weihnachten nach Hause entlassen zu werden. 
Nach einigen Tagen hatte Sie noch einen Abschlußuntersuchung bei Ihrem operierenden Arzt.

Walter inzwischen ein Schatten seiner selbst.
Er wanderte ziellos durch die Straßen. Elendig zumute.
Plötzlich hörte er eine Stimme, er drehte sich um. 
Da stand ein älterer Herr, fast schaute er aus wie der Weihnachtsmann.
Ah, es ist ein Christbaumverkäufer, dachte sich Walter.
"Hey, warum so traurig, schau ich hab für dich ein kleines Christbäumchen, dass soll Dir Glück bringen. Ich schenk in Dir." sagte der Christbaumverkäufer und lächelte.
Walter schaute Ihn an, konnte fast nicht zurück lächeln.
Aber er nahm den Baum.
Beim Verschnüren des Baumes, Walter war gedanklich nicht bei der Sache, passierte es. Er schnitt sich in den Handballen.
Er blutete und gar nicht wenig.
Der Verkäufer sehr verlegen, nahm Walter am Arm und sagte "Schau, da ist die Ambulanz vom Krankenhaus, lass Dich schnell verbinden."
Gab Ihm notdürftig ein Taschentuch und schob Ihn schon Richtung Krankenhaus.
Angekommen im Krankenhaus mußter er noch etwas warten.
Walter setzte sich in einen der Stühle aus der ganzen langen Reihe von Wartestühlen.
Der Christbaumverkäufer welcher mitgekommen war, lehnte den Christbaum neben Walter auf den Wartestuhl. "Ich muß wieder zurück, kommst Du klar?" fragte er Walter. "Ja, danke!" Walter hielt sich seine blutende Hand und saß versunken auf seinem Stuhl.

Sally hatte zur selben Zeit Ihren Untersuchungstermin. 
Sie ging den Gang in der Ambulanz entlang, war nicht glücklich.
Die Liebe, das Leben, etwas war verloren gegangen. 
Sally hatte noch Zeit. 
Also setzte Sie sich auf einen Wartestuhl aus der ganzen langen Reihe von Wartestühlen.
Neben Ihr lehnte ein schöner verpackter Christbaum.
Der Duft war angenehm, aber Sie blickte mit leeren Blick vor sich hin.

Ein Patient, in seinem Krankenbett, wurde den Gang entlang geschoben.
Die Räder des Wagen quitschten bei jeder Umdrehung. Der Gang war eng.
Genau bei Sally, streifte der Wagen das Ende des Christbaum`s.
Der Christbaum rutschte nach unten weg.
Sally sah nach links, gleichzeitig sah Walter nach rechts.
Zwischen den Zweigen kam ein Gesicht zum Vorschein.
Beide schauten genauer. Das kann nicht sein. Schauten kurz weg.
Und dann ..........erkannten Sie sich.
Ein Strahlen, ein Moment der Stille.
Walter sprang auf, Sally blickte mit weit offenen Mund und streckte Walter die Arme entgegen. 
Sie umarmten sich, Sie hatten sich gefunden.
Alle Probleme waren vergessen.
Keine Einsamkeit, nur mehr Zweisamkeit.
Das Glück gemeinsam begann...........




 G. Weber

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Wenn der Knecht zum Waldrand hetzt ?

Veröffentlicht auf von G. Weber

Vorerst meine Hochachtung des Bauernstandes dieses Landes!

Aber auch Spaß muss sein:

5 Bauernregeln:

1. Märzenschnee und Jungfernpracht, dauern oft kaum eine Nacht.

2. Spielt der Bauer abends Karten, muß die Bäuerin ein wenig warten.

3. Trinkt der Bauer zuviel Bier, melkt der Trottel seinen Stier.

4. Kommt die Milch in Würfeln raus, fiel im Stall die Heizung aus.

5. Wenn der Knecht zum Waldrand hetzt, war das Plumpsklo schon
    besetzt.

Das war`s schon.





Veröffentlicht in Witze

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